Mehr als nur statistische Ämter: Statistiker in Behörden
Wer an Statistiker in der öffentlichen Verwaltung und Behörden denkt, hat meist die Mitarbeiter der Statistischen Ämter im Sinn. Doch das Einsatzfeld ist weit größer.
Behörden können für Statistiker ein attraktiver Arbeitgeber sein. Die Bezahlung ist im Regelfall schlechter als in Privatunternehmen, dafür profitieren Angestellte von Tarifvertrag und Arbeitszeiterfassung. Wer einen festen Arbeitsvertrag bekommt, muss außerdem wenig Angst vor einer Kündigung haben. Leider ist dafür die Zahl der Befristungen sehr hoch.
Statistische Ämter als wichtige Arbeitgeber für Statistiker
Gerade Statistische Ämter bieten oft vielfältige und interessante Aufgaben. Ohne Zweifel sind sie große und attraktive Arbeitgeber für Absolventen. Das bekannteste ist das Statistische Bundesamt (Destatis) in Wiesbaden mit mehr als 2.000 Mitarbeitern. Daneben gibt es 14 Statistische Landesämter, eines für jedes Bundesland mit Ausnahme der Stadtstaaten Berlin und Hamburg, die sich (anders als Bremen) mit Brandenburg beziehungsweise Schleswig-Holstein eine Behörde teilen. Nicht zu vergessen die zahlreichen kommunalen Einrichtungen, denn auch viele Städte betreiben eigene statistische Ämter, die meistens gleichzeitig auch das Wahlamt sind.
Dort gibt es die unterschiedlichsten Positionen, beispielsweise wissenschaftliche Mitarbeiter, Datenanalysten, Statistik-Sachbearbeiter oder Statistik-Software-Experten für SAS, SPSS, Stata, R oder andere Statistik-Programme.
Große Behörden mit eigener Statistik-Abteilung
Doch als Arbeitgeber kommen nicht nur statistische Ämter in Frage, wie ein Blick auf das Angebot von StatistikJobs.de zeigt. Neben den statistischen Ämtern gibt es in vielen großen Behörden auch eigene statistische Abteilungen. Bekanntestes Beispiel ist die Bundesagentur für Arbeit, die monatlich Daten zum Arbeitsmarkt und zum Bezug von Sozialleistungen veröffentlicht. Aber auch die Deutsche Rentenversicherung oder das Kraftfahrzeugbundesamt erstellen regelmäßige Statistiken – und benötigen dafür Statistiker und Fachangestellte für Markt- und Sozialforschung.
Arbeit in anderen Dienststellen
Es muss aber nicht unbedingt eine statistische Abteilung sein. Auch im Controlling sind Statistiker, Mathematiker und Data-Analysten (Datenanalysten) gerne gesehen. Und schließlich nutzen auch Behörden moderne Werkzeuge der Datenanalyse, um Projekte zu evaluieren oder zu konzipieren.
An wissenschaftlichen Standards orientiert
Wer komplexe Auswertungen liebt, die nicht immer sofort einen direkten praktischen Nutzen haben müssen, der wird am ehesten in den statistischen Landes- und Bundesämtern fündig. Teilweise werden hier wissenschaftliche Arbeiten verfasst, die denen von Universitäten in nichts nachstehen.
Ein großer Teil der Arbeit ist aber hier vor allem deskriptiv. Im Mittelpunkt stehen Fragen der Datenqualität, der technischen Aufbereitung und der Interpretation. Komplexe Methoden der Datenanalyse sind weniger gefragt, damit beschäftigten sich meist nur einige wenige Spezialisten.
Mitunter sind auch Fachleute gern gesehen. Wer beispielsweise bei der Bundesagentur für Arbeit als Wirtschafts- und Sozialstatistiker regionale Arbeitsmärkte analysiert, der braucht mehr Kenntnisse über Arbeitsmarktpolitik als über das Hochrechnen von Stichproben. Zumal Daten oft aus den Fachverfahren gewonnen werden und Vollerhebungen sind.
Wer fachlich fit ist, aber noch Lücken bei seinen statistischen Kenntnissen sieht, für den ist ein Statistik-Kurs bei privaten Bildungsanbietern wie Mentorium oder Statistik-Nachhilfe.de eine sehr gute Wahl. Wer bereits an einer Arbeit sitzt und Unterstützung benötigt, der kann sich die Daten auch dort auswerten lassen oder ein Statistik-Coaching buchen, bei dem er die konkrete Aufgabenstellung mit einem Fachmann durchspricht.
Fazit – Statistiker & Daten-Analysten in Behörden und Ämtern
Behörden bieten eine breite Palette von Tätigkeiten für Statistiker und Data-Analysten. Die Einkommens- und Aufstiegsmöglichkeiten sind weniger gut als in Privatunternehmen, dafür locken andere Vorteile. Beispielsweise das breite Aufgabenfeld und die Möglichkeit, auch Untersuchungen durchzuführen, die nicht sofort einen kommerziellen Nutzen haben.